Figurados haben eine lange Tradition. Ihre Geschichte reicht zurück ins späte 19. Jahrhundert, insbesondere nach Kuba. Damals waren nicht-zylindrische Formate weit verbreitet. Doppel-Figurados, bei denen beide Enden verjüngt sind, galten als handwerkliche Meisterstücke. Ihre Herstellung verlangte viel Geschick – und wurde entsprechend hoch geschätzt.
Erst im Lauf des 20. Jahrhunderts verschwanden sie zunehmend aus dem Alltag, verdrängt von den einfacher zu produzierenden Parejos.

Vegas de Santiago D8 Torpedo (Barber Pole)
Torpedos
Diese Zigarre hat einen spitz zulaufenden Kopf, der ein konzentriertes Aroma ermöglicht. Die Form erlaubt es dem Raucher, den Zugwiderstand individuell
anzupassen.
Figurado nennt man sie noch immer, diese besonderen Formate. Torpedo, Salomon oder Culebra – sie alle fallen aus dem Rahmen. Ihre Herstellung ist aufwendiger, ihr Rauchverlauf weniger vorhersehbar, dafür oft spannender. Jede Form bringt eigene Herausforderungen mit sich.
Wer perfekte Salomones rollt, muss sein Handwerk beherrschen. Doch dahinter steckt meist mehr als eine einzige Person. Die Arbeit beginnt mit dem Bonchero, der den inneren Teil der Zigarre – die sogenannte Einlage – formt. Erst danach übernimmt der Torcedor, der für das gleichmässige Rollen und das Deckblatt verantwortlich ist. Nur wenn beide mit Sorgfalt arbeiten, entsteht eine Zigarre, die gleichmässig zieht, ruhig abbrennt und ihr volles Aroma entfaltet. Kleine Abweichungen in Form oder Füllung
können das ganze Raucherlebnis beeinträchtigen. Die besondere Form ist also kein Selbstzweck – sie verändert das Verhalten der Zigarre und verlangt besonders präzises Arbeiten. Und genau das ist es, was sie auszeichnet.

Perfecto-Zigarre: Vegas de Santiago D8 Centurions LXIV
Perfectos
Beidseitig verjüngt mit einem bauchigen Mittelteil, bietet sie einen abwechslungsreichen Rauchverlauf. Der schmale Anfang erleichtert das Anzünden, während der breitere Mittelteil eine grössere Tabakmenge für intensiveren Geschmack bereithält.
Bonchero
Der Bonchero ist für das Formen des inneren Aufbaus der Zigarre verantwortlich. Dieser sogenannte «Bunch» besteht aus der Einlage (Tripa) und dem Umblatt (Capote). Durch sorgfältiges Falten und Anordnen der Tabakblätter bestimmt der Bonchero das Zugverhalten der Zigarre und legt die Basis für ein gleichmässiges Abbrennen.
Torcedor
Der Torcedor bringt das Deckblatt (Capa) auf – das äussere, besonders hochwertige Tabakblatt, das der Zigarre ihr Erscheinungsbild verleiht. In vielen Manufakturen vollendet er damit die vom Bonchero vorbereitete Zigarre. Erfahrene Torcedores übernehmen jedoch häufig alle Arbeitsschritte selbst – von der Einlage bis zur fertigen Vitola.

Vegas de Santiago D8 Culebra
Culebras
Die Culebra besteht aus drei dünnen Zigarren, die miteinander verflochten sind. Ursprünglich sollen sie entstanden sein, um die tägliche Ration der Torcedores zu kennzeichnen und den Weiterverkauf zu verhindern. Heute sind sie eine Rarität und bieten ein einzigartiges Raucherlebnis.

Vegas de Santiago D8 Short Salomones
Salomones
Ein grosses Format mit komplexer Form, das höchste Handwerkskunst erfordert. Die Herstellung ist anspruchsvoll, da die Formgebung präzise sein muss, um ein gleichmässiges Abbrennen zu gewährleisten.
durch seine schlanke Bauweise ein oft sehr nuanciertes und ausgewogenes Geschmackserlebnis bietet.

Lanceros
Die Lancero misst typischerweise 7.5 Zoll in der Länge bei einem Ringmass von 38. Sie wurde in den 1960er-Jahren in Kuba entwickelt und war zunächst Fidel Castro vorbehalten.
Das Zusammenspiel von Bonchero und Torcedor
Ob Bonchero und Torcedor als Team arbeiten oder ein einzelner Handwerker die gesamte Zigarre fertigt, hängt von der Philosophie der Manufaktur und der Komplexität des Formats ab. Besonders aufwendige Vitolas, etwa Figurado-Zigarren, werden häufig im Duo gefertigt.