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30. mai 2022

Die Evolution der Shisha

Noch vor wenigen Jahrzehnten war das Shisha Rauchen in der Schweiz in der breiten Öffentlichkeit so gut wie unbekannt. In Kontakt mit Wasserpfeifen kam man allenfalls, wenn man seine wohlverdienten Ferientage in einem arabisch geprägten Land verbrachte. Ein ganz anderes Bild zeigt sich heute: In jeder grösseren Stadt steigt einem vor Shisha Bars der süssliche Duft von aromatisiertem Tabak in die Nase und junge Menschen treffen sich in der Freizeit im Freien oder zu Hause auf eine Shisha.

Zum aktuellen Shisha Trend haben in erster Linie die vielen Einwanderer und Secondos beigetragen, welche das Wasserpfeifenrauchen in die Schweiz gebracht haben. Im Zuge der immer grösser werdenden Popularität haben sich aber auch die Shishas selbst in Form und Funktion stark entwickelt – das Angebot an verschiedenen Shisha Tabak Sorten ist heute grösser denn je.

Die Funktion einer Wasserpfeife

Das Funktions-Prinzip einer Shisha ist heute noch gleich wie vor 20 Jahren. Aromatisierter Tabak wird mit Kohle erhitzt und der dabei entstehende Rauch wird über eine mit Wasser gefüllt Bowl inhaliert. Dabei wird der Tabak nicht wie bei einer Zigarre oder Zigarette verbrannt sondern lediglich verdampft. Der dem Tabak beigemischte Stoff Glycerin sorgt für eine starke Rauchentwicklung. Entgegen der Meinung in der breiten Öffentlichkeit dient das Wasser nicht zur Reinigung, sondern zur Kühlung des Rauches, was zu einer Verbesserung des Geschmack-Erlebnisses beiträgt.

Früher prunkvoll orientalisch – heute puristisch modern

Das Design der Wasserpfeifen war früher sehr orientalisch geprägt. Also kamen die meisten Shishas sehr verschnörkelt und prunkvoll daher. Ein ganz anderes Bild zeigt sich heute, wenn man durch das Angebot eines Shisha Shops scrollt. Puristische Designs, hochwertige Edelstahl Komponenten, Epoxid-Harz Sleeves in diversen Farben und liebevoll gestaltete Kristallglas Bowl dominieren die Modelle des immer grösser werdenden Angebots. Während die günstigen Pfeifen in China oder Ägypten produziert werden, stammen die hochwertigen Premium Modelle oft aus Deutschland, Frankreich, Polen oder Russland.

Social Media sorgt für Blow-Off Hype

Die sozialen Medien haben massgeblich dazu beigetragen, dass heute eine beliebte Shisha mehr als nur ein gutes Rauchverhalten aufweisen muss. Genauso wichtig ist mittlerweile der sogenannte Blow-Off Effekt, welcher entsteht, wenn man den Rauch in der Bowl über ein Ausblasventil wieder auspustet. Viele Pfeifen kann man heute auf verschiedene Arten zusammenbauen, womit man den Blow-Off an unterschiedlichen Orten der Rauchsäule befindet. So kann man den Rauch beispielsweise spektakulär aus dem Kohleteller oder dem Sleeve der Shisha schiessen lassen. Auf Facebook, Instagram und Youtube finden sich tausende Bilder und Videos, auf welchen die Blow-Off Effekte von Shishas professionell in Szene gesetzt werden. Damit wurde ein regelrechter Hype ausgelöst und auch wenn es sich dabei im Prinzip nur um einen coolen optischen Effekt handelt, so sind die Blow-Off Varianten heute zu einem wichtigen Kaufargument bei Shishas geworden.

Die Evolution der Shisha

Welche Kopfbau-Arten gibt es?

Ob eine Shisha gut schmeckt oder nicht, ist zu einem grossen Teil vom «Kopfbau» abhängig. Wir erklären deshalb die drei gängigsten Kopfbauarten:

Früher baute man einen «Shisha Kopf» mit Alufolie. Diese Kopfbauart ist auch heute noch beliebt, erfordert aber etwas Erfahrung und Geschicklichkeit. Der Tabak wird ins Tabakdepot des Kopfes gefüllt, dann wird Alufolie (am besten Panzeralufolie) straff über den Kopf gespannt. Mit einem Lochstecher werden dann viele kleine Löcher in die Alufolie gestochen. Darauf wird dann ein Kohlesieb angebracht, auf welches die glühenden Kohlestück gelegt werden.

Weitaus einfacher ist das Bauen eines Shisha Kopfes mit einer Kaminhaube. Die Haube ist eine Art Deckel, welcher auf den Tonkopf gesetzt wird, worauf dann die Kohlen platziert werden können. Überschüssige Hitze kann über den integrierten Kamin entweichen.

Die meisten Shisha Raucher bauen ihre Köpfe heute mit einer Smokebox. Eine Smokebox ist ein Heat Management Device (HMD), welches auf einen Phunnel (Einloch-Kopf) aufgesetzt wird. Man kann sich eine Smokebox wie eine Pfanne vorstellen, in welche die Kohlen platziert werden. Dieses aus Aluminium oder Edelstahl gefertigte Gefäss gibt dann die Hitze nach unten in das Tabakdepot ab. Der Kopfbau mit einem HMD ist sehr einfach und die Hitze kann durch Zugeben oder Entfernen von Kohle optimal reguliert werden.

Fazit

Das Shisha Rauchen hat sich in den letzten Jahren massiv entwickelt. Heute stehen dem Konsumenten eine riesige Vielfalt an Wasserpfeifen, Aufsätzen und Tabaksorten zur Verfügung. Auch wer beim Wasserpfeifenrauchen auf Nikotin verzichten will, kommt zum gewünschten Genuss. Es gibt viele Tabakersatzprodukte wie Dampfsteine oder Pasten, welche ein tolles nikotinfreies Raucherlebnis bieten. Dank der modernen Settings ist das Shisha Rauchen heute keine Hexerei mehr. Jeder sollte nach einer kurzen Recherche in der Lage sein, eine Shisha zu bauen, welche für gut eine Stunde hohen Rauchgenuss verspricht.

Text und Bild: Tobias Schneider
www.shisha-heaven.ch

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